Fritz Koenig. Lehrer. Bildhauer. Architekt. Der Bildhauer Fritz Koenig (1924–2017) wurde 1964 an die Technische Universität München berufen. Dort hielt er von 1964 bis 1995 den Lehrstuhl für plastisches Gestalten. Mehrere Berufungen an Akademien der Bildenden Künste hatte der Bildhauer vorher abgelehnt. Die Arbeit mit angehenden Architektinnen und Architekten an der TUM sah er als Chance, deren Auseinandersetzung mit Form, Proportion und Raum zu fördern und damit letztlich den öffentlichen Raum mitzugestalten. In diesen drei Jahrzehnten hat der Bildhauer Generationen ausgebildet und geprägt. Bis heute trägt der große Übungssaal im Thierschbau seinen Namen. Zahlreiche Kunstwerke von Fritz Koenig schmücken das Stammgelände und den Standort Weihenstephan der TUM. Die Studierenden erarbeiteten am Koenig-Lehrstuhl funktions-gebundene stadträumliche Anlagen, vielfach aber auch skulp-turale Themen, bei denen sie sich mit dem eigenen Selbst beschäftigten. In Vorbereitung auf die Ausstellung sammelte der Freundeskreis Fritz Koenig e.V. in aufwendiger Recherchearbeit, unterstützt von der Bayerischen Architektenkammer, umfangreiches Material, das erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Studienaufgaben und ausgewählte Werke von Studierenden werden durch Bilddokumente und Zeitzeugenberichte ergänzt. Als Bildhauer gehört Fritz Koenig zu den wichtigsten Protagonisten Deutschlands der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Er hat mit seinem Werk über Jahrzehnte den öffentlichen Raum der neuen Bundesrepublik maßgeblich mitgestaltet. Die Werke in München stehen exemplarisch für dieses umfangreiche Gesamtwerk. Parallel zu seinem bildhauerischen Werk hatte Koenig erstmals 1961 mit dem Entwurf und Bau seines Anwesens auf dem Ganslberg bei Landshut gezeigt, wie wesentlich das Entwerfen und Bauen im Kontext seines Gesamtwerkes einzuordnen ist. Dieser singuläre Kunstort und seine künftigen Nutzungsmöglichkeiten sind aktuell Thema eines „Leader-Projekts“. |